Die Temperaturen steigen – Zeit, die Heizung herunterzudrehen, sofern das nicht längst geschehen ist. Doch gedanklich abschließen können Verbraucher:innen das Thema noch nicht, denn bekanntermaßen kommt die jährliche Heizkostenabrechnung erst mit einiger Verzögerung im Briefkasten an. Und die nächste Abrechnung könnte vielen teuer zu stehen kommen: Einerseits zeigt unser ista Heiz-O-Meter, dass Verbraucher:innen in den vergangenen Monaten im Durchschnitt weniger sparsam geheizt haben als in der vorherigen Heizsaison. Andererseits haben wir als Immobiliendienstleister bereits die ersten 800.000 erstellten Heizkostenabrechnungen analysiert: Sie lassen für viele Mieter:innen ein neues Allzeithoch bei den Heizkosten erwarten.
Das liegt zum einen am individuellen Heizverhalten, zum anderen an steigenden Energiepreisen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Kosten je Kilowattstunde bei Fernwärme um rund 7 Prozent, bei Heizöl um etwa 34 Prozent und bei Erdgas um bis zu 44 Prozent.
Im Ergebnis muss für eine 70 Quadratmeter große Wohnung mit Erdgasheizung oder Fernwärme nach unseren Analysen nunmehr mit Heizkosten von mehr als 800 Euro für das Jahr 2023 gerechnet werden. Bei Ölheizungen werden sogar rund 1.100 Euro fällig.
Um sich anhand der eigenen Wohnsituation ein Bild zu machen, gibt es seit kurzem die ista Heizkosten-Prognose. Mit diesem interaktiven Rechner können Verbraucher:innen online Richtwerte errechnen lassen – zu ihrem prognostizierten Heizenergieverbrauch und zu ihren möglichen Heizkosten für 2023.
Um eine grobe Schätzung der zu erwartenden Kosten zu erhalten, lassen sich eigene Informationen zu Kosten und Verbrauch eingeben. Wahlweise können Nutzer:innen mit vorgeschlagenen Mittelwerten arbeiten. Darüber hinaus können sie sich auf Basis realer, bereits durch ista für 2023 erstellter Abrechnungen Vergleichswerte anderer Gebäude mit ähnlichen Voraussetzungen ansehen.
Eine solche Prognose und Vergleichsgrundlage ist das eine. Perspektivisch muss es jedoch darum gehen, rechtzeitig das eigene Verhalten anzupassen, um den Verbrauch und damit die Kosten zu reduzieren. Tipps erhalten Verbraucher:innen bei der ista Heizkosten-Prognose. Auch die unterjährige Verbrauchsinformation, die Mieter:innen gesetzlich zusteht, wenn in ihrem Gebäude fernauslesbare Heizkostenverteiler installiert sind, ist ein wirksames Instrument. Noch besser wären tagesaktuelle Werte – was technisch übrigens ohne Weiteres möglich wäre.
Leider ist auch die monatliche Verbrauchsinformation längst nicht Usus, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von ista Anfang Mai 2024 ergeben hat. 60 Prozent der Mieter:innen wissen demnach nicht, dass sie ein Anrecht darauf haben, nur knapp 20 Prozent erhalten sie. Gleichzeitig wünschen sich 63 Prozent der Befragten mindestens eine monatliche Transparenz über ihren Heizverbrauch, um beim bewussten Umgang mit Energie unterstützt zu werden. Jede:r zweite:r Befragte:r (48 Prozent) wünscht sich sogar eine noch detailliertere Information mit täglichen Werten ähnlich wie bei einem Bankkonto.
Obwohl dies technisch bereits vielfach möglich wäre, hapert es noch an der rechtlichen Grundlage, um dies in der Breite umzusetzen. Bis tagesaktuelle Werte Realität sind, kannst du dir hier mit unserem Prognose-Rechner bessere Orientierung verschaffen.