Ein wichtiges und oft übersehenes Element für das Sparen von Energie ist das kleine, unbekannte Gerät an der Heizung, das fast jeder schon einmal gesehen hat: der Heizkostenverteiler. Dieses kleine Technik-Kraftpaket entwickeln wir jeden Tag ein Stückchen weiter.
Heizkostenverteiler erfassen den Energieverbrauch jedes einzelnen Nutzers, auf dessen Basis eine Heizkostenabrechnung erstellt wird. Der Immobilieneigentümer muss dafür feststellen, wie viel Wärme an die jeweilige Wohnung von der Heizanlage abgegeben wird. Das Gerät wird am Heizkörper befestigt, ist relativ kostengünstig und lässt sich einfach installieren. Es misst die Temperatur der Heizkörper-Oberfläche sowie der Raumluft und berechnet daraus relativen Verbrauchseinheiten. Das heißt, das Gerät beginnt zu zählen, sobald zwischen Heizkörpersensor und Raumluftsensor eine entsprechende Temperaturdifferenz besteht. Unterhalb einer bestimmten Temperatur am Heizkörper erfolgt keine Zählung. Diese erfassten Einheiten sind Verteilgrößen für die im gesamten Haus anfallenden Heizkosten. Das heißt: Wer mehr Einheiten auf seinen Heizkostenverteilern im Haus hat, zahlt auch mehr. Während Heizkostenverteiler die abgegebene Wärme des Heizkörpers an den Raum über die Temperatur in Einheiten erfassen, messen Wärmezähler, den Verbrauch in tatsächlichen physikalischen Größen, wie Kilo- oder Megawattstunden. Sie befinden sich nicht am direkt am Heizkörper, sondern in den Zuleitungen der Wärmeversorgung der jeweiligen Wohnung oder des Hauses. Da das Rohrleitungssystem für die Nutzung eines Wärmezählers geeignet sein muss und eine jeweilige Zuleitung pro Wohnung benötigt, kommen sie in bestehenden Gebäuden eher seltener zum Einsatz. In Neubauten und Gewerbeimmobilien finden sie eher Anwendung. Allerdings müssen Sie nach Mess- und Eichgesetz nach 6 Jahren ersetzt werden.
Aber wie genau misst ein Heizkostenverteiler eigentlich? In Kürze: mit ganz viel Physik. Das Gerät besitzt ein Rückenteil aus gut wärmeleitenden Metall. Dieses Rückenteil wird mit den Heizkörper fest verbunden, i.d.R. abhängig vom Heizkörpertyp, geschraubt oder geschweißt. Das Oberteil des Heizkostenverteilers, in der sich bei Elektronischen Geräten, auch die gesamte Elektronik und Sensorik befindet wird auf das Rückenteil aufgesetzt und mit dem sicheren verschließen mit der Plombe manipulationssicher und fest mit diesem verbunden. Grundsätzlich unterscheidet man Heizkostenverteiler nach zwei unterschiedlichen Messprinzipien, einmal ohne Hilfsenergie nach dem Verdunstungsprinzip und mit Hilfsenergie, Elektronische Heizkostenverteiler. Die Elektronischen Geräte können als sogenannte 1-Fühler Geräte, wo nur die Temperatur an der Heizkörperoberfläche gemessen wird und eine feste Raumlufttemperatur von 20°C zugrunde liegt, ihr Messergebnis bilden oder als 2-Fühlergerät wo zusätzlich noch die Raumlufttemperatur in die Bildung des Messergebnisses einfließt. Die Höhe der Temperaturdifferenz, bei diesen beiden Messungen, bildet die Basis für den jeweiligen Anzeigefortschritt und damit den Verbrauch.
Heizkostenverteiler die nach dem Verdunstungsprinzip arbeiten, sind mittlerweile veraltet und nach neuer HKVO dürfen nur noch fernauslesbare (elektronische) Geräte eingebaut werden. Heutzutage kommen, wegen ihres guten Erfassungsverhaltens, elektronische Heizkostenverteiler nach dem 2-Fühler Messverfahren hauptsächlich zum Einsatz.
Im unserem Technikum werden Heizkostenverteiler ganz genau unter die Lupe genommen. Wir testen neue Ideen per 3D-Drucker über Nacht, testen unsere Technik bei extremen Temperaturen und untersuchen sie im Querschnitt unter dem Mikroskop. Unser Ziel? Die Messungen noch genauer und die Geräte noch energieeffizienter machen. Weil wir wissen, dass wir angesichts der Herausforderungen des Klimawandels darauf angewiesen sind, genau zu wissen, was wir verbrauchen. Oder wie viel wir gespart haben. Damit wir nicht verzweifeln, sondern schwarz auf weiß sehen, dass wir einen Unterschied machen können. Unser Technikum-Team arbeitet jeden Tag daran, dieses Ziel zu erreichen. Mit viel Leidenschaft, fachlichem Know-How und dem Mut, neue Technologien schon heute umzusetzen.