Energiesparen wird mit zunehmendem Alter relevanter – zumindest nach dem Empfinden der Verbraucher:innen. Nicht immer geht jedoch die persönliche Wahrnehmung mit dem tatsächlichen Heizverhalten einher, wie das ista Heiz-O-Meter zeigt.
Die Mehrheit der Deutschen will Energiesparen. Dass dies für sie relevant sei, gaben 62 Prozent in einer von ista beauftragten YouGov-Umfrage Anfang November 2024 an. Allerdings gibt es große Unterschiede innerhalb der Generationen: Während 74 Prozent der Boomer (60 bis 78 Jahre) Energiesparen als eher oder äußerst relevant empfinden, gaben dies nur 51 Prozent der Befragten der Gen Z (18 bis 28 Jahre) an. Bei den Millennials (29 bis 43 Jahre) antworteten 59 Prozent dahingehend, in der Gen X (44 bis 59 Jahre) 67 Prozent.
Finanzielle Motive zum Heizenergiesparen bei Boomern am größten
Die beiden Hauptmotive für das Sparen von (Heiz-)Energie – finanzielle Gründe und Umweltbewusstsein – sind ebenfalls altersabhängig. 76 Prozent der Gen Z treiben die Finanzen zu größeren Sparbemühungen an, 77 Prozent der Millennials, 90 Prozent der Gen X und 98 Prozent der Boomer. Im Schnitt sind für 85 Prozent finanzielle Gründe ausschlaggebend. Beim Klimaschutz als Grund zeigt sich ein umgekehrtes Bild. Hierauf legen Vertreter der Gen Z mit 48 Prozent mehr Gewicht als Boomer mit 41 Prozent.
Die Umfrage macht trotz der Unterschiede in den Befragungsgruppen deutlich, dass die Verbraucher:innen sparen wollen. Das zeigt sich auch in dieser Antwort von mehr als der Hälfte aller Befragten: 56 Prozent schalteten die Heizung in der aktuellen Heizsaison demnach bewusst spät und erst dann zum ersten Mal an, als es unangenehm kalt wurde. Und: 91 Prozent der privaten Haushalte sind fest davon überzeugt, höchstens so viel zu heizen wie vor einem Jahr.
Heiz-O-Meter offenbart Fehleinschätzung
Entgegen dieser Wahrnehmung der Befragten sprechen die tatsächlichen Zahlen allerdings eine andere Sprache.
Das ista Heiz-O-Meter zeigt: Private Haushalte in deutschen Mehrfamilienhäusern haben in der laufenden Heizsaison rund 46 Prozent mehr verbraucht als im Vorjahr. Es war zwar kühler als im Vorjahreszeitraum, die niedrigeren Temperaturen erklären jedoch lediglich einen Anstieg des Heizbedarfs um 43 Prozent. Rund sieben Prozent haben die Verbraucher:innen damit witterungsbereinigt mehr geheizt als nötig.
Transparenz als Bindeglied zwischen Wunsch und Handeln
Ungeachtet der eingangs beleuchteten Unterschiede: Die Mehrheit der Verbraucher:innen will bewusster heizen. Ohne Orientierung ist das aber denkbar schwer. Die mangelnde Transparenz wird dadurch deutlich, dass lediglich knapp ein Viertel der Befragten (23 Prozent) eine monatliche Verbrauchsinformation über ihren Heiz- und Warmwasserverbrauch erhalten – 72 Prozent nicht.
„Dass die allermeisten Menschen ihren Verbrauch an Heizenergie völlig falsch einschätzen, kann ihnen niemand vorwerfen. Ohne aktuelle und verlässliche Informationen ist es nahezu unmöglich, den eigenen Bedarf an Heizenergie und damit die entstehenden Kosten korrekt einzuschätzen. Das Problem ist ganz offensichtlich fehlende Transparenz", so Hagen Lessing, CEO von ista.
Lesen Sie hier mehr über den Start in die Heizsaison 2024/25.